(5. April 2023) Oberstdorf - In und um Oberstdorf sind in der Woche vor Ostern rund 120 neue Streuobstbäume gepflanzt worden. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt Michael Finger: Der Vorsitzende der örtlichen Bund Naturschutz-Ortsgruppe, Gemeinderat und Umweltaktivist stellte einen Förderantrag im Rahmen der neuen bayernweiten Initiative „Streuobst für alle“.
Finger war damit im Landkreis Oberallgäu der erste, der einen solchen Antrag stellte – einen Sammelantrag, in dem er mehrere „Bestellungen“ bündelte. Die kamen von interessierten Landwirten aus Oberstdorf und Buchenberg, einem örtlichen Hotelier und von Privatpersonen, was übrigens ganz im Sinne des Förderprogramms ist: Vereine, Kommunen oder Verbände können die bestellten Bäume zur Pflanzung an Privatpersonen und Landwirte weitergeben oder, wie Michael Finger, gleich Sammelanträge stellen. Aufmerksam auf die Fördermöglichkeit wurden Fingers Abnehmer über dessen Mailverteiler und in der Folge auch über Mundpropaganda. So stellte Finger zunächst einen Antrag über 100 Bäume und legte dann noch einmal einen kleineren nach. Insgesamt wurden nun 119 neue Bäume eingepflanzt, der Großteil davon sind Apfelbäume, aber auch ein Birnbaum, zwei Esskastanien und drei Walnussbäume wurden von einer Baumschule geliefert. Michael Finger selbst fehlt auf seinem Grundstück, wo schon fünf Apfelbäume gedeihen, die Fläche für weitere.
Platz vorhanden war noch im Fuggerpark, Teil der grünen Mitte Oberstdorfs: Nahe dem Kulturzentrum Villa Jauss pflanzten Finger, Christian Kreye vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Schwaben, Bürgermeister Klaus King und die Landtagsabgeordneten Eric Beißwenger und Dr. Leopold Herz einen der insgesamt 119 neuen Streuobstbäume – ein Geschenk von Finger für die Gemeinde. Bürgermeister King freute sich, den Fuggerpark mit einem Obstbaum veredeln zu dürfen und dankte dem „Michl“ für sein Engagement. ALE-Leiter Kreye stieß ins gleiche Horn: Die Streuobstinitiative sei eine Mitmachinitiative und es brauche Leute, die Bäume pflanzten und welche, die sie in der Folge pflegten. Für den im Fuggerpark gepflanzten Baum übernimmt dies der Bauhof der Gemeinde Oberstdorf. Die Äpfel, die der Baum hoffentlich in ein paar Jahren tragen wird, sollen der Bürgerschaft zugutekommen.
Jeden der insgesamt 119 gepflanzten Bäume fördert das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben mit 45 Euro. Im Falle von Michael Fingers Sammelantrag fließen also mehr als 5000 Euro an Fördergeldern nach Oberstdorf und ins Oberallgäu. Damit werden Engagierte unterstützt, die mit der Pflanzung und Pflege der Bäume nicht nur einen Beitrag zum Kleinklima und zum Artenschutz leisten – Streuobstwiesen prägen auch das Landschaftsbild, sind wertvolle Naherholungsräume und liefern nicht zuletzt gesundes, regionales Obst.
Interessierte können Förderanträge digital stellen, nähere Informationen erhalten sie unter www.stmelf.bayern.de/foerderung.
Ansprechpartnerinnen im Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben sind Marianne Höbel, Telefon 08282/92379, und Susanne Rupp, Telefon 08282/92144.