Foto: Bernhard Bronner, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
(24. September 2024) Reitenbuch – Der vierte Septembersonntag war in Reitenbuch (Landkreis Augsburg) ein besonderer: Viele der rund 300 Einwohner feierten den Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen ihrer Dorferneuerung. Schauplatz der Feierlichkeiten waren Orte, die bei der Runderneuerung Reitenbuchs eine zentrale Rolle spielen: Die generalsanierte Laurentiuskapelle, das Bürger- und Vereinsheim und der neue Dorfplatz.
Eröffnet wurden die Feierlichkeiten mit einem Festgottesdienst in der Dorfkapelle. An dem charakteristischen neugotischen Bau hatte vor der 2008 eingeleiteten Dorferneuerung der Zahn der Zeit genagt. Doch in Bauträgerschaft der Gemeinde Fischach und mit Kostenbeteiligung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben konnte die im 17. Jahrhundert erbaute Laurentiuskapelle generalsaniert werden.
Nach dem Gottesdienst ging es in einem Festzug weiter zum neuen Dorfplatz. Dieser war über Jahre lediglich ein Straßendreieck mit Mittelinsel. Nun ist es ein Areal mit Aufenthaltsqualität, teils grün, teils gepflastert. Blickfang des Platzes ist ein Brunnen, der mit einer Buchegger-Skulptur an die einstige Bewaldung erinnert, der Reitenbuch seinen Namen verdankt. Die Gestaltung des Brunnens, der nun geweiht wurde, geht maßgeblich auf die Überlegungen des Fischacher Künstlers Richard Haupt zurück.
Vom Dorfplatz aus setzte sich der Festzug zum Bürger- und Vereinsheim in Bewegung. Dort war über Jahrzehnte ein alteingesessenes Gasthaus Anlaufstelle für die Reitenbucher gewesen. Doch dann stellte es den Betrieb ein und ein Mittelpunkt des dörflichen Lebens brach weg. Die Gemeindeverantwortlichen entschieden sich für einen Abriss und den Neubau eines Bürger- und Vereinsheims samt Feuerwehrgerätehaus. Und damit gibt es jetzt wieder einen Treffpunkt und einen Ort der Begegnung im Dorf.
Neugestaltet wurden im Rahmen der Dorferneuerung auch die Dorf- und Sonnenstraße. Die beiden Durchfahrtsstraßen erhielten unter anderem einen durchgehenden Gehweg, dank dem sich Fußgänger jetzt sicher durch den gesamten Ort bewegen können. An der östlichen Ortseinfahrt beruhigt eine beidseitige Verengung den Verkehr. Fahrzeuge kommen jetzt langsamer im Ort an, ehe sie das Tempo beim Josefsheim weiter drosseln müssen. In diesem Heim, das den Ort seit über 100 Jahren prägt, finden etwa 40 Kinder und Jugendliche eine heilpädagogische Heimat. Früher zog eine Hecke die Grenze, nun geht der neue Dorfplatz fließend in das Gelände des Josefsheims über. Und das ist ebenso symbolisch wie gewollt: Die Dorferneuerung zielt nämlich auch darauf ab, das heilpädagogische Heim noch stärker mit dem Dorfleben zu vernetzen - Reitenbuch rückt zusammen.
Beim Festakt im Bürger- und Vereinsheim dankte Christian Kreye, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben, allen, die sich für die Dorferneuerung engagiert haben - im Besonderen der Teilnehmergemeinschaft, die sich aus sämtlichen betroffenen Grundeigentümern zusammensetzt. Kreye lobte die Vorstandsmitglieder, die ihre Aufgaben „mit Sachverstand, Verantwortungsbewusstsein und Hingabe” wahrnahmen und händigte ihnen zum Dank Urkunden aus.