Josef Rampp, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
(29. Juli 2024) Benningen – Die Ortsumfahrung Benningens brachte für die örtlichen Landwirte erhebliche Veränderungen mit sich: Im Norden und Osten des Unterallgäuer Dorfes wurden zahlreiche Äcker und Felder von der neuen Straße an- oder durchschnitten. Um die Auswirkungen für die betroffenen Landwirte abzumildern, war nahezu zeitgleich zum Baubeginn im Herbst 2011 eine Flurneuordnung initiiert worden. Mit der Ehrung der Vorstandsmitglieder fand das Verfahren nun seinen Abschluss.
Die vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben begleitete Flurneuordnung zielte darauf ab, Flächen entlang der Straßentrasse für die Landwirtschaft verfügbar zu machen und verlorenen Grund anderswo bereitzustellen. Zudem wurden bestehende landwirtschaftliche Flächen nach Möglichkeit zusammengelegt und neu geordnet, um sie größer und besser nutzbar zu machen.
Nach Beginn des Projekts vor rund 13 Jahren waren sämtliche Grundstücke auf dem rund 191 Hektar großen Areal mittels Bodenproben auf ihren Wert untersucht worden. Als dieser für alle Flurstücke ermittelt war, ging es in vielen Gesprächen mit betroffenen Landwirten darum, deren Interessen und Wünsche in Einklang zu bringen – ein kontinuierlicher und letzten Endes erfolgreicher Austausch: 2017 konnten die Benninger Landwirte mit der Bewirtschaftung ihrer neu abgemarkten und vermessenen Flächen beginnen. Das Ergebnis: 123 Flurstücke, die in vielen Fällen leichter erreichbar und besser zugeschnitten sind. Des Weiteren konnte im Rahmen der Flurneuordnung Grund für die Gemeinde erworben werden. Ökologisch wertvolle Flächen wurden erhalten, überflüssige Wege beseitigt und wo es nötig war, neue geschaffen.
Eine bedeutende Rolle bei der Flurneuordnung kam dem ehrenamtlich tätigen Vorstand zu: Dieser führte die Geschäfte der Teilnehmergemeinschaft, in der alle betroffenen Grundeigentümer vertreten waren, und pflegte zudem den Kontakt mit den Landwirten und Bürgern. Christian Kreye, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Schwaben, dankte den ehrenamtlich Aktiven im Rahmen einer Feierstunde für „das Herzblut, mit dem sie sich für ihre Heimat einbrachten“. Kreye übergab Urkunden an den örtlich Beauftragten Karl-Heinz Kustermann, Wegebaumeister Walter Bernhard, Pflanzmeister Frank Högner sowie an die weiteren Vorstandsmitglieder: Bürgermeister Martin Osterrieder, Stefan Fehr, Anton Mayer, Hans Kling und Robert Ruf.
Die Benninger Flurneuordnung ist nun auch formell abgeschlossen. Mit der 2020 begonnenen Dorferneuerung läuft ein weiteres Großprojekt der Ländlichen Entwicklung jedoch weiter. Noch heuer soll es mit der Umgestaltung der Hauptstraße losgehen und der Anschluss ans neu errichtete Nahwärmenetz erfolgen.