(19. November 2021) Heimenkirch - Im Hammermoos bei Heimenkirch besteht jetzt die einmalige Möglichkeit im Rahmen der Flurneuordnung bisher zersplitterte Grundstücksflächen zusammen zu führen. „Mit dem Erwerb und größeren Flächen entstehen effiziente Synergieeffekte für den Naturschutz“, so Projektleiter Stefan Hansel vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben. Damit wird neben der Verbesserung der landwirtschaftlichen Strukturen ein wichtiges Ziel dieser Flurneuordnung erreicht.
Das Hammermoos ist ein nach der Fauna-Flora-Habitat -Richtlinie (FFH) ausgewiesenes zirka zehn Hektar großes Natur- und Landschaftsschutzgebiet. Die Besitzstruktur ist stark zersplittert, 87 Eigentümer besitzen 207 Flurstücke. Gleichzeitig gehört das Gebiet aufgrund des Vorkommens von sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise der Vierzähnigen Windelschnecke, dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder dem Frühlings-Enzian, zu einem landesweit für den Erhalt von Feuchtgebietslebensräumen bedeutsamen Moorkomplex.
Vor zwei Jahren wurden die Grundstücke im rund zehn Hektar großen Gebiet des Hammermooses zusammen mit neutralen und erfahrenen Gutachtern durch die Teilnehmergemeinschaft bewertet. Einige Flächen wurden bereits durch die Teilnehmergemeinschaft erworben. Durch Einzelgespräche mit den Grundstücksbesitzern sollen größere Grundstückseinheiten geschaffen, soweit möglich viele Flächen in die öffentliche Hand kommen und die Zufahrten rechtlich gesichert werden. So können ökologische Strukturen flächendeckend gesichert und vernetzt sowie neue Lebensräume für Fauna und Flora geschaffen werden. Ziel ist zudem für die Bewirtschafter der Flächen Fördermittel über das Vertragsnaturschutzprogramm und über Agrarumweltmaßnahmen zu generieren. „Damit ergeben sich Chancen für eine nachhaltige Stärkung der ökologischen Struktur“, so Projektleiter Stefan Hansel.