(21. Oktober 2021) Löpsingen/Pfäfflingen. - Es waren Nachbarprojekte: Die Flurneuordnungen in Löpsingen und Pfäfflingen. „Doch jedes Verfahren hat seine eigene Identität und seinen eigenen Charakter“, betonte Leitender Baudirektor Ludger Klinge vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben. Beide Projekte wurden jetzt in einer kleinen Feierstunde offiziell abgeschlossen.
In Pfäfflingen galt es, wichtige Anliegen der rund 260 Grundeigentümer, Landwirte, dem Rieser Naturschutzverein, der Schutzgemeinschaft Wemdiger Ried, der Stadt Nördlingen und der Gemeinde Wechingen auf dem rund 809 Hektar großen Projektgebiet zu berücksichtigen. „Es gelang die Größe der landwirtschaftlichen Flächen nahezu zu verdoppeln und damit günstigere Wirtschaftseinheiten für die Landwirte zu schaffen“, so Klinge. Knapp 15 km alte Wege wurden entfernt und die Fläche wieder der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Zudem konnten 1,4 km Asphaltwege, 600 Meter Pflasterwege, 350 Meter Kieswege und 2,8 km Grünwege angelegt werden. Die weit verstreut liegenden Flächen der Naturschutzvereine wurden im Wiesenbrüter-Kerngebiet zusammengeführt, Uferschutzstreifen für den Gewässerschutz auf einer Länge von 3,2 km berücksichtigt, zwei kleinere Biotope an Gewässern geschaffen, Ackerrandstreifen auf einer Länge von 4,2 km als Nahrungshabitate für die Wiesenweihe angelegt und eine Furt zur Beruhigung des Wiesenbrütergebietes gebaut. Für das Projekt konnten 740.000 Euro an Fördergeldern bereitgestellt werden.
Das Projekt in Löpsingen umfasste eine Fläche von 903 Hektar bei 208 beteiligten Personen. Die Wirtschaftsflächen für die Landwirte konnten um das eineinhalbfache vergrößert werden. Im Wegebau wurden 1,4 km bestehende Wege mit Asphalt neu angelegt und knapp 5 km Wege den heutigen Erfordernissen entsprechend verbreitert, um die Bewirtschaftung mit modernen landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu ermöglichen. Es wurden 650 Meter Kieswege neu aufgebaut, 6,6 km Grün Wege neu angelegt und entlang bestehenden Wegen in der Länge von rund einem Kilometer Grünstreifen zur Biotopvernetzung geschaffen. Nicht mehr benötigte Wege von fast 13 km wurden rekultiviert. Im Bereich des renaturierten Steinbachs konnte eine Fläche von 7,4 Hektar für ökologische Zwecke bereitgestellt werden. Insgesamt wurde ein Retentionsraum in der Größe von 10.000 qm geschaffen. Ein Marterl am Übergang zwischen Dorf und Flur erinnert an das umfangreiche Projekt, welches mit Fördergeldern von rund 800.000 Euro bedacht wurde.
Klinge dankte den Vorstandsmitgliedern aus beiden Verfahren. "Sie haben sich vorbildlich mit großem Einsatz in allen Arbeitsbereichen vom Wegebau über die Vermessung bis hin zu ökologischen Maßnahmen engagiert, Frauen und Männer wie Sie braucht die Ländliche Entwicklung“, sagte der Abteilungsleiter und händigte Urkunden aus.
Flurneuordnung Löpsingen: Dieter Hubel, Günther Hahn, Heinrich Volk, Max Hauber, Hermann Heider, Fritz Hahn, Rainer Bleicher, Helmut Kießling, Karl Kornmann und Gudrun Gebert-Löfflad
Flurneuordnung Pfäfflingen: Friedrich Wagner, Heinrich Ackermann, Friedrich Ott, Klaus Gutmann, Friedrich Feldmeier, Walter Elz, Johann Strauß, Heinrich Meyer, Gerfried Wiedemann, Helmut Hahnemann, Helmut Haas und Ulrich Meilbeck