Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
Sigmarszell als Streuobst-Vorreiter
(21. November 2022) Sigmarszell - Im Landkreis Lindau sind die ersten Streuobstbäume im Rahmen der neuen Förder-initiative „Streuobst für alle“ gepflanzt worden. Helmut Bayer, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Sigmarszell, stellte den ersten Förderantrag in Schwaben - nur wenige Tage nach dem bayernweiten Startschuss.
Bayer, der seit Jahren im Herbst Obstbäume ordert, stellte online beim Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben einen Förderantrag über insgesamt 100 Streuobstbäume. Jeder einzelne davon wird mit bis zu 45 Euro gefördert, was im Fall von Bayer ausreicht, um 100 Prozent der Anschaffungskosten zu decken. Den Sammelantrag stellte der Allgäuer nicht nur für Vereinsmitglieder, auch Externe beteiligten sich, was ganz im Sinne des Förderprogramms ist: Vereine, Kommunen oder Verbände können die bestellten und geförderten Bäume zur Pflanzung an Privatpersonen und Landwirte weitergeben oder gleich Sammelanträge stellen.
„Ein andauernder Prozess“
Größter Abnehmer der Sammelbestellung von Helmut Bayer war Christian Kern. Der Sigmarszeller pflanzte mit seinem Sohn Matthias und Helfern nahe seines Wohnhauses insgesamt 32 neue Bäume. Bewirtschaftet wird das betreffende Wiesengrundstück von Bruder Gerhard, einem Landwirt, dessen Segen sich Kern im Vorfeld holte, denn wie er beim Pflanztermin ausführte, ist jede Streuobstwiese „ein andauernder Prozess“. Das neue Programm „Streuobst für alle“ treffe den Sigmarszeller Nerv, so Bürgermeister Jörg Agthe, der lobende Worte für die Familie Kern fand, die feine Antennen habe und der es ein Anliegen sei, Tradition zu beleben. Dazu gehören auch Streuobstwiesen, deren Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind, die jedoch enorme Bedeutung für die Kulturlandschaft und die Biodiversität haben. Helmut Bayer erinnerte beim Pflanztermin daran, dass es vor 50 Jahren, als er in Sigmarszell in die Schule ging, noch zahlreiche Streuobstbäume gegeben habe – „und es freut mich, dass es jetzt wieder welche gibt.“
Artenrückgang entgegenwirken
Christian Kreye, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, stellte vor Ort das Engagement Bayers und der Familie Kern heraus. „Es braucht Lebensräume, um dem Artenrückgang entgegenzuwirken“, so Kreye, „und es braucht auch jemanden, der pflanzt, pflegt und den Ertrag nutzt.“ So wie die Familie Kern, die für ihre neue Streuobstwiese Boskopäpfel wählte: Eine Sorte, die viele Hobbybäckerinnen und -bäcker schätzen und die über das neue Programm grundsätzlich mit bis zu 45 Euro pro Baum gefördert wird. Helmut Bayer plant, im nächsten Herbst erneut eine Baumbestellung durchzuführen und dafür abermals einen Förderantrag zu stellen. Möglich ist dies digital.
www.stmelf.bayern.de/förderwegweiser.
Ansprechpartnerinnen im Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben sind
Marianne Höbel
Tel.: 08282 92379
Susanne Rupp
Tel.: 08282 92144